Wo ich herkomme

Wechsel in die Privatwirtschaft - Personalchef bei Eurowings
Ab Dezember 2025 gehe ich beruflich bei der Lufthansa Group an Bord und übernehme die Leitung für Personal & Recht bei der Eurowings. Ich bin fest davon überzeugt, dass Zick-Zack-Biografien mit Wechseln zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft uns besser machen. In Deutschland brauchen wir mehr davon. Statt in meine Managament-Tätigkeit als Führungskraft bei der Bundesagentur für Arbeit zurückzukehren, war für mich daher klar, dass ich dem Thema Personalmanagemt zwar treu bleiben will, nach den vielen Jahren im Public Sector aber eine neue Herausforderung mit unternehmerischer Verantwortung suche. Fliegen begeistert mich seit Kindheitstagen – und die Chance, für ein Unternehmen zu arbeiten, das Menschen, Kulturen und Wirtschaftsräume verbindet und Europa konkret erfahrbar macht, ist für mich ein echter Antrieb. Gerade jetzt, wo Globalisierung, Freihandel und die Europäische Union unter Druck sind! Eurowings hat 5.500 Mitarbeitende, über 100 Flugzeuge, 13 Standorte in ganz Europa und stellt sich wie die ganze Gruppe der Herausforderung der Dekarbonisierung. Vor allem ist sie mit einer starken Entwicklung in den letzten Jahren eine echtes Erfolgsgeschichte. Es macht mich stolz und glücklich, bald Teil dieses Teams zu sein.

Seit 2025: Politik im Ehrenamt
Seit dem Ende meines Abgeordnetenmandates mache ich Politik nicht mehr beruflich und habe deshalb auch ncith wieder als stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP und für das Parteipräsidium kandidiert. Aber ich bleibe ehrenamtlich engagiert - so wie vor meiner ersten Wahl in den Bundestag und die insgesamt meiste Zeit meiner Mitgliedschaft in der FDP. Denn als politischer Mensch und engagierter Bürger bleibe ich überzeugt: Deutschland braucht eine liberale Partei, die aus dem politischen Zentrum heraus Motor für Reformen und die besten Ideen für die Zukunft ist. Wie nötig der Liberalismus ist, zeigt sich doch gerade angesichts der populistischen Rändern rechts wie links und in einer Welt mit Putin, Trump und Xi Jinping. In Reaktion darauf brauchen wir dreierlei: Den Beweis, dass auch Demokratien in Jahrzehnten denken können, nicht nur in Legislaturperioden. Echte Lösungen für die großen Herausforderungen, die den Menschen Hoffnung auf ein besseres Morgen und die Chance zum persönlichen Aufstieg geben. Und daraus folgend europäische Stärke und Eigenständigkeit. Das mit zu bewirken, das ist die Rolle einer modernen liberalen Partei im 21. Jahrhundert.

2021 bis 2025: FDP-Vize und Erster Parlamentarischer Geschäftsführer
Im Jahr 2021 wurde ich zum Stellvertretenden Bundesvorsitzender der Freien Demokraten gewählt, nach der Bundestagswahl auch zum Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktion. In dieser Legislatur holte unser Land ein, dass die 2010er Jahre nicht ausreichend genutzt wurden, um die Grundlagen für die nächsten guten Jahrzehnte zu legen. Wir mussten daher mit Hochdruck die Bundeswehr ertüchtigen, uns von russischem Gas unabhängig machen und grundlegende Reformen für neue wirtschaftliche Stärke einleiten – ersteres beides gelang, für letzteres fehlten der Koalition aus SPD, Grünen und FDP dann am Ende die Gemeinsamkeiten. Bei einigen wichtigen Gesetzen in dieser Legislaturperiode habe ich mich besonders engagiert: Wir konnten endlich ein modernes Einwanderungsgesetz mit Punktesystem wie in Kanada, Australien oder Neuseeland einführen, durch Planungsbeschleunigung die Bauzeiten von Straßen, Schienen und Co. künftig halbieren und dafür sorgen, dass Millionen junge Menschen in der Grundsicherung nicht länger schon beim ersten selbst verdienten Geld erleben, dass ihre Leistung sich nur aufgrund ihrer Herkunft weniger lohnt. Zudem konnte ich persönlich verhindern, dass ein Rentenpaket mit Mehrausgaben von einer halben Billion Euro beschlossen wurde, dass die Beiträge für die Jüngeren langfristig hätte explodieren lassen. Auf all das bin ich stolz.

2017 bis 2021: Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik im Bundestag
Seit 2017 war ich erneut Bundestagsabgeordneter. Im Team unserer Fraktion haben wir in der Legislatur Modernisierungskonzepte für unser Land entwickelt und Opposition aus dem politischen Zentrums heraus betrieben – eine wichtige Aufgabe in der Demokratie. Ich verantwortete dabei als Vorsitzender der Arbeitsgruppe und Sprecher die Arbeitsmarkt-, Sozial- und Rentenpolitik der Fraktion. Für mich ein liberales Kernthema. Denn es geht darum, die Chancen der digitalen Arbeitswelt für mehr Selbstbestimmung zu nutzen, unsere soziale Marktwirtschaft zu stärken und unsere Sozialsysteme nachhaltig fit zu halten für den demographischen Wandel. Zudem müssen wir Entfaltungschancen wirklich für jede und jeden zu schaffen und so das Aufstiegsversprechen erneuern. Ich konnte in dieser Zeit persönlich einige neue politische Konzepte erfinden und federführend entwickeln, zum Beispiel ein Altersvorsorgedepot mit Aktien oder ein Midlife-Bafög. Das mit Abstand wichtigste und spannendste ist aber: Die Gesetzliche Aktienrente nach schwedischem Vorbild - die wir in Deutschland endlich brauchen!

In der Apo-Zeit und darüber hinaus: Generalsekretär der FDP NRW
Seit 2014, im ersten Jahr der FDP nach dem Rauswurf aus dem Bundestag, durfte ich die Erneuerung der Freien Demokraten im größten Landesverband vorantreiben samt vieler Modernisierungen der Parteikultur. 2017 konnte ich dann als Wahlkampfleiter die Kampagne der Freien Demokraten zur Landtagswahl gestalten. Wir erzielten das beste Ergebnis in der Geschichte des Landes und wurden als erste politische Kampagne überhaupt mit dem effie-Award in Gold ausgezeichnet. So konnten wir ein Signal für die Bundestagswahl im selben Jahr setzen und einen Politikwechsel in NRW erreichen. Ich hatte die Möglichkeit, am Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP verantwortlich mitzuwirken. Das hat sich gelohnt, denn in Regierungsverantwortung haben wir in NRW etwa mit den Talentschulen die Bildung unabhängig von der Herkunft verbessert, die Digitalisierung vorangetrieben und bessere Rahmenbedingungen für Mittelstand und Gründer geschaffen!

2014 bis 2017
Ich war immer beruflich unabhängig und bis zu meiner Beurlaubung 2017 als Führungskraft bei der Bundesagentur für Arbeit tätig. Hier hatte ich verschiedene spannende Aufgaben: Im Auftrag von BA-Chef Frank-Jürgen Weise - dem Menschen der in meinem Leben einem beruflichen Mentor am nächsten kommt - konzipierte und koordinierte ich die Reorganisation der 1.000 Mitarbeiter starken Internationalen Abteilung (ZAV) als Leiter der dortigen Strategie und Geschäftsentwicklung. So konnte ich mein Herzensthema qualifizierte Einwanderung vorantreiben. Zudem durfte ich als Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal eine Behörde mit rund 400 Mitarbeitern im Inlandsgeschäft leiten und den Arbeitsmarkt mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort, den Kunden sowie Unternehmen der Region in der Praxis gestalten.

Homebase Sauerland
NRW ist mein Zuhause, meine politische Homebase liegt im schönen Sauerland. Den Wahlkreis Olpe – Märkischer Kreis I durfte ich drei Wahlperioden lang im Bundestag vertreten, hier bin ich Kreisvorsitzender in Olpe. Fleißige Menschen, beeindruckende Natur mit glitzernden Talsperren im Sommer und richtig Schnee im Winter sowie hocherfolgreiche mittelständische Unternehmen. So bin ich im Bergischen Land aufgewachsen und genau das mag ich auch an meiner Wahlheimat. Das Sauerland ist das Herz von Südwestfalen, einer Region mit mehr als 100 sogenannten „Hidden Champions", die mit ihren innovativen und hochwertigen Produkten auf dem Weltmarkt führend sind. Auf dem Land und gleichzeitig eine Industrieregion, deren Mitarbeiter am Puls der Globalisierung arbeiten und mit der ganzen Welt handeln und für diese produzieren – in meinem Kreisverband erlebe ich vor Ort, was Deutschland wirtschaftlich mit stark macht.

Globale Perspektive
Ich finde, dass im 21. Jahrhundert eine globale Perspektive unverzichtbar ist. Wir müssen Partei ergreifen für die Freiheit und die marktwirtschaftlichen Demokratien auf der ganzen Welt enger vernetzen, auch und gerade im neuen Systemwettbewerb mit Xi Jinpings China. Das geht mit starker Stimme nur als Europäer gemeinsam. Schon als JuLi-Bundesvorsitzender habe ich mich darum in unserer europäischen Parteienfamilie und darüber hinaus engagiert und leitete beispielsweise eine Delegationsreise in die Volksrepublik China. Seitdem arbeite ich international, etwa in der 19. Wahlperiode als stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe und Stellvertreter im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages oder als Mitglied in Organisationen wie der Atlantik-Brücke. Von 2021 bis 2025 war ich Vorsitzender der Deutsch-Pazifischen Parlamentariergruppe. 2014 ging ich zudem privat für ein knappes Vierteljahr nach Asien und begann dort auch, ein wenig Chinesisch zu lernen.

2009 bis 2013
Diese kleine Auszeit zur Reflektion aus der Distanz tat mir gut, nachdem ich 2009 bis 2013 das erste Mal in den Deutschen Bundestag gewählt worden war. Damals habe ich als junger Abgeordneter gelernt, wie der Bundestag funktioniert – und wie man es als Partei nicht machen sollte, denn die FDP flog am Ende der Legislaturperiode aus dem Bundestag. In meinen damaligen Aufgaben als arbeitsmarktpolitischer Sprecher und Koordinator der Jungen Gruppe der FDP-Bundestagsfraktion konnte ich als Mitglied einer der regierungstragenden Fraktionen dennoch etwas bewegen: So wirkte ich beispielsweise an der Einführung der "Blue Card" als Element eines modernen Einwanderungssystems verantwortlich mit und wir schützten die Bürgerrechte gegen konservative Überwachungsfantasien, etwa durch Verhinderung der Vorratsdatenspeicherung und die Rücknahme der Netzsperren.

2004 bis 2010
Seit 2004 bin ich auf Bundesebene politisch aktiv: Von 2004 bis 2010 war ich Mitglied im Bundesvorstand der Jungen Liberalen, davon fünf Jahre als Bundesvorsitzender. Durch die Führung der JuLis mit rund 11.000 Mitgliedern, eigener Geschäftsstelle und mehreren Angestellten habe ich schon in jungen Jahren viel erlebt und noch mehr gelernt. Wir konnten einiges bewegen, etwa ein neues Grundsatzprogramm beschließen, einen neuen Mitgliederrekord aufstellen und zum Bundestagswahlkampf 2009 den „frischesten und überraschendsten“ (Die Welt) Wahlkampfspot beisteuern. Vor allem aber haben wir die FDP angetrieben und programmatisch beeinflusst, insbesondere beim Schutz der Bürgerrechte.

1999
„Der Sinn von Politik ist Freiheit“, sagt Hannah Arendt. Politisches Engagement ist nichts anderes als die Mitgestaltung der Welt, in der wir leben. Daran hatte ich schon als Jugendlicher Freude. Deshalb wurde ich 1999 nach kurzer Mitarbeit bei den Grünen Mitglied der FDP und habe im Liberalismus mit seiner Verbindung von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Freiheit meine politische Heimat gefunden. Jedem die faire Chance zu geben, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen und sein Glück zu verwirklichen – egal woher man kommt, ob und woran man glaubt und ganz egal wie bunt, ungewöhnlich oder ganz „normal“ dieser Lebenstraum sein mag. Das und „German Mut“ – also der feste Glaube, dass das Beste noch vor uns liegt wenn wir etwas dafür tun; das treibt mich bis heute an. Schon von Anfang an in der Kommunalpolitik in Wermelskirchen und als jüngstes Mitglied des Rheinisch-Bergischen Kreistags machte ich dabei die Erfahrung, dass man durch Engagement tatsächlich etwas verändern kann – zum Beispiel gelang es uns, ein Kinder- und Jugendparlament und einen Nachtbus nach Köln einzurichten.

Lebenslanges Lernen
Meine akademischen Grundlagen erwarb ich an der Universität in Bonn, wo ich 2002 bis 2009 Politikwissenschaft, Geschichte und Völkerrecht studiert habe. Vor allem von meinen Professoren Volker Kronenberg und Udo Di Fabio habe ich viel gelernt. Am Anfang während eines ganz normalen Studentenlebens, später immer fokussierter neben meinen zunehmend zeitintensiven Aufgaben als JuLi-Bundesvorsitzender. Für meine Magisterarbeit „Vorwahlen in Deutschland?“ sah ich mir bei einem Studienaufenthalt auch die US-Präsidentschaftsvorwahlen 2008 vor Ort in den Bundesstaaten Iowa und New Hampshire im Detail an. In die USA zog es mich dann auch 2019 noch einmal länger zur Weiterbildung zurück – ich verbrachte über einen Monat als John F. Kennedy Memorial Policy Fellow auf Einladung der Harvard University. Denn ich will nicht nur politisch über Lebenslanges Lernen reden, sondern das auch selbst leben. Nicht nur durch regelmäßige Fortbildungen etwa als Führungskraft, sondern eben auch für längere Phasen des intellektuellen Aufladens.

Zivildienst als Rettungssanitäter
Nach dem Abitur leistete ich meinen Zivildienst bei der Feuer- und Rettungswache in Wermelskirchen ab. Dort war ich ein Jahr lang als ausgebildeter und staatlich geprüfter Rettungssanitäter im Einsatz. Hierfür habe ich mich entschieden, weil ich Menschen in Not konkret helfen wollte. In dieser Zeit habe ich nicht nur viele wertvolle Erfahrungen sammeln können, sondern bin angesichts der Verantwortung auch wirklich erwachsen geworden.

Kindheit im Bergischen
In der Kleinstadt Wermelskirchen im Bergischen Land wurde ich am 29. April 1982 geboren. Hier wuchs ich gemeinsam mit meiner älteren Schwester bei unseren liebevollen Eltern in einem gemütlichen Haus am Waldrand auf. Ich schloss erste, oft heute noch bestehende Freundschaften, verbrachte viel Zeit beim Spielen und Radfahren durch Felder und Wälder, kickte als Fußballer auf dem Bolzplatz und im Verein bei TuRU Wermelskirchen und fuhr am Wochenende nach Leverkusen in die BayArena. In einer Bäckerei verdiente ich mein erstes eigenes Geld. Im Jahr 2001 machte ich dann mein Abitur. Meine Eltern sind mir mit ihrer gleichberechtigten Partnerschaft bis heute Vorbild und vermittelten mir grundlegende Werte fürs Leben – darunter Glaube, echte Neugier auf und Verantwortung für meine Mitmenschen, Offenheit für Vielfältigkeit und Interesse an der Welt da draußen. Dafür bin ich sehr dankbar!

Freizeit
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit Menschen, die mir wichtig sind – meiner Frau Katrin, unserer kleinen Tochter, guten Freunden oder meiner Familie. Dann gehen wir gerne (asiatisch) essen, bereisen Europa oder fahren im Urlaub ans Meer. Für mich gibt es nichts Entspannenderes als einen Strandspaziergang mit frischer Luft in der Nase und Salzwasser an den Füßen. Wenn die Zeit es erlaubt, gehe ich auch sehr gerne ins Kino oder ins Fußballstadion. Gut abschalten kann ich beim morgendlichen Lauf durch den Park oder die Natur und wenn ich an einem freien Sonntag ein Buch lese.
Wie andere mich sehen, was mich antreibt
Mehr zu meinem bisherigen politischen Weg auch in folgenden ausgewählten Porträts:
- FDP-Vize Johannes Vogel und der Rentenstreit, Der Spiegel, 12.10.2024
- Ist der Kapitalismus die Lösung?, taz futurzwei, 01.08.2021.
- Der Mann nach Lindner, Rheinische Post, 11.05.2021.
- Gesichter der Zukunft: FDP-Nachwuchspolitiker Vogel: Ich denke über den Tag hinaus, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 07.01.2018.
- Früher grün, jetzt liberal, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.07.2017.
- Was bewegt Johannes Vogel? Wiederbelebung als Mission, die Zeit, 05.01.2017.
- Das liberale Ausnahmetalent, Welt, 04.04.2010.